Die Hisbollah, eine schiitische Organisation im Libanon, steht im Zentrum der aktuellen Spannungen mit Israel. Gegründet 1982 während des libanesischen Bürgerkriegs, hat sich die "Partei Gottes" zu einem bedeutenden Akteur in der Region entwickelt.
Die Organisation, angeführt von Hassan Nasrallah, fungiert als "Staat im Staate" mit eigenen sozialen Einrichtungen, einem Fernsehsender und einer starken Miliz. Ihre militärische Stärke wird auf etwa 20.000 aktive Kämpfer geschätzt, obwohl Nasrallah 2021 von 100.000 sprach.
Die Hisbollah verfolgt das Ziel, Israel zu bekämpfen und den westlichen Einfluss in der Region zu reduzieren. Ihre Entstehung ist eng mit der Islamischen Revolution im Iran 1979 verbunden, der bis heute ein wichtiger Unterstützer bleibt.
Im Laufe der Jahre war die Hisbollah in verschiedene Konflikte involviert, darunter den Libanonkrieg 2006 und den syrischen Bürgerkrieg seit 2011. Aktuell kommt es seit dem 8. Oktober 2023 zu regelmäßigen Auseinandersetzungen mit Israel an der Grenze zum Libanon.
Die internationale Gemeinschaft betrachtet die Hisbollah zunehmend als Bedrohung. Die USA stufen sie seit 1997 als Terrororganisation ein, die EU folgte 2013 für den militärischen Arm. Deutschland erklärte 2020 die gesamte Organisation für terroristisch.
Die Hisbollah verfügt über ein beeindruckendes Arsenal, darunter Präzisionsraketen mit großer Reichweite. Ihre Finanzierung erfolgt teilweise durch den Iran, aber auch durch illegale Aktivitäten wie Drogenhandel und Geldwäsche.
"Syrien hat echte Freunde in der Region und der Welt, die nicht zulassen, dass Syrien in die Hände von Amerika, Israel (...) fällt"
Trotz ihrer militärischen Stärke verliert die Hisbollah im Libanon an Unterstützung, insbesondere nach der verheerenden Explosion im Beiruter Hafen 2020. Die Organisation steht vor der Herausforderung, ihre Rolle im Libanon und in der Region neu zu definieren, während sie weiterhin eine ernsthafte Bedrohung für die Stabilität des Nahen Ostens darstellt.