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Herbststurm im Anmarsch: Norddeutschland rüstet sich für Unwetter

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Stürmische Tage erwarten den Norden Deutschlands. Von Mittwoch bis Freitag drohen starke Winde und Regen. Am Wochenende folgt eine Wetterbesserung mit Sonnenschein.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD), der seit 1952 für zuverlässige Wettervorhersagen sorgt, warnt vor ungemütlichen Tagen in Norddeutschland. An der Nordseeküste, die eine beeindruckende Fläche von etwa 570.000 km² umfasst, werden am Mittwoch Windböen erwartet. In exponierten Lagen könnten Windgeschwindigkeiten von bis zu 70 km/h auftreten.

Die Beaufort-Skala, die 13 Stufen zur Windstärkenmessung umfasst, dürfte in den kommenden Tagen ausgereizt werden. Besonders am Freitag droht eine brisante Wetterlage. Aktuelle Modelle prognostizieren an den Küsten sogar orkanartige Böen mit Geschwindigkeiten über 105 km/h. Diese Windstärke entspricht Stufe 11 auf der Beaufort-Skala.

Die ostfriesischen Inseln, eine Gruppe von sieben bewohnten Eilanden, werden voraussichtlich am stärksten betroffen sein. Aber auch in Niedersachsen, dem flächenmäßig zweitgrößten Bundesland Deutschlands, und Bremen, dem kleinsten Bundesland, wird es stürmisch mit Windgeschwindigkeiten bis zu 70 km/h.

Ursache für dieses turbulente Wetter ist ein Sturmtief, das am Donnerstag die britischen Inseln erreichen soll. Interessanterweise werden Sturmtiefs seit 1954 mit Namen versehen, was ihre Identifikation erleichtert. Der Meteorologe Lars Dahlstrom erklärt:

"Das Frontensystem wird uns am Donnerstag erfassen und einen richtig nassen Tag entsprechend bringen."

Wetterexperte Lars Dahlstrom warnt:

Obwohl kein Starkregen erwartet wird, der per Definition mehr als 15 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde bedeutet, könnten bis zu 20 Liter Regen pro Quadratmeter fallen. Dies liegt deutlich über dem Durchschnitt, wenn man bedenkt, dass die jährliche Niederschlagsmenge in Norddeutschland bei 700-800 mm liegt.

Dahlstrom sieht in dem bevorstehenden Wind zwar kein "großes Drama", warnt aber vor möglichen Gefahren: "Die Bäume sind noch belaubt. Geschwächte Bäume können bei solchen Windgeschwindigkeiten schon mal umstürzen oder ihnen zumindest Äste abbrechen." Es ist erwähnenswert, dass die höchste je in Deutschland gemessene Windgeschwindigkeit 335 km/h betrug.

Trotz dieser stürmischen Aussichten gibt es Hoffnung auf Besserung. Am Wochenende, insbesondere am Sonntag, werden Auflockerungen erwartet. Mit Temperaturen um 15 Grad und etwa acht Sonnenstunden könnte sich der meteorologische Herbst, der am 1. September begann, von seiner angenehmeren Seite zeigen.

Es ist wichtig zu beachten, dass Wettervorhersagen auf komplexen mathematischen Modellen basieren und sich ständig verfeinern. Seit der ersten zuverlässigen Wettervorhersage im Jahr 1861 hat sich die Meteorologie enorm weiterentwickelt. Heute spielen Satelliten eine entscheidende Rolle bei der Erstellung präziser Prognosen.

Abschließend sei erwähnt, dass der Klimawandel zu einer Zunahme von Extremwetterereignissen führt. Daher gewinnen genaue Vorhersagen und Warnungen, wie sie der DWD liefert, zunehmend an Bedeutung für die Sicherheit der Bevölkerung.

Kerstin Dresner