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BSW überrascht in Brandenburg: Crumbach offen für Koalitionsgespräche

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Nach unerwartetem Wahlerfolg zeigt sich BSW-Spitzenkandidat Robert Crumbach gesprächsbereit. Er betont inhaltliche Prioritäten und schließt nur Koalition mit AfD aus.

Bei der Landtagswahl in Brandenburg am 22. September 2024 erzielte das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ein überraschendes Ergebnis von 13 Prozent. Damit positionierte sich die Partei vor der CDU und könnte nun eine entscheidende Rolle bei der Regierungsbildung spielen. Robert Crumbach, Spitzenkandidat des BSW, äußerte sich einen Tag nach der Wahl zu den möglichen Entwicklungen.

Das fünftgrößte Bundesland Deutschlands steht vor politischen Veränderungen. Crumbach zeigte sich im Interview offen für Gespräche mit der SPD, betonte jedoch die Wichtigkeit inhaltlicher Übereinstimmungen. "Wir schließen grundsätzlich nichts aus", erklärte er, fügte aber hinzu, dass das BSW einen neuen Politikstil anstrebt, der stärker auf die Bedürfnisse der Menschen eingeht.

Zu den Kernthemen des BSW gehören:

  • Ablehnung der Stationierung von US-Raketen in Deutschland
  • Widerstand gegen geplante Gesundheitsreformen
  • Verbesserungen im Bildungssystem

Crumbach betonte die Bedeutung dieser Themen für Brandenburg: "Zwei Drittel der Wählerinnen und Wähler in Brandenburg sehen das als ein extrem wichtiges Thema an." Er kritisierte, dass es undemokratisch wäre, diese Anliegen zu ignorieren.

Das waldreichste Bundesland Deutschlands steht vor Herausforderungen im Gesundheitssektor. Crumbach warnte vor möglichen Krankenhausschließungen durch die geplanten Reformen und forderte eine klare Positionierung der SPD in Brandenburg.

Auf die Frage nach möglichen Ministerposten antwortete Crumbach zurückhaltend: "Das ist eine Frage, auf die ich keine konkrete Antwort habe, weil ich für mich persönlich nicht beanspruche, Minister werden zu müssen." Er betonte, dass Entscheidungen im Interesse des Landes getroffen werden sollten, nicht für Einzelinteressen.

Brandenburg, bekannt für seine vielen Seen und Wälder, steht vor wichtigen politischen Entscheidungen. Mit über 3.000 Seen und als Heimat des ältesten Naturparks Deutschlands, der Schorfheide-Chorin, hat das Land eine einzigartige Umwelt zu schützen.

Crumbach versicherte, dass das BSW für eine mögliche Regierungsarbeit gut vorbereitet sei: "Wir sind für jeden Fall inhaltlich, organisatorisch und personell sehr gut aufgestellt." Die Partei plant, am 25. September 2024 mit der neuen Fraktion und dem Landesvorstand das Wahlergebnis zu analysieren und das weitere Vorgehen zu besprechen.

"Ich habe heute Nacht gut geschlafen. Das Ergebnis gestern ist wirklich beeindruckend und sehr überraschend. Und es wurde besser, je später der Abend wurde. Die Dynamik war enorm."

Robert Crumbach zum Wahlergebnis:

Die politische Landschaft in Brandenburg, das Berlin vollständig umschließt und an Polen grenzt, könnte sich in den kommenden Wochen deutlich verändern. Mit seiner offenen, aber prinzipientreuen Haltung positioniert sich das BSW als potenzieller Schlüsselakteur in der zukünftigen Landesregierung.

Johanna Walter

Politik