bibertotung-in-brandenburg-hochwasserschutz-vs-artenschutz

Bibertötung in Brandenburg: Hochwasserschutz vs. Artenschutz

 • 0 views

In Brandenburg wurden 25 Biber getötet, um Deiche zu schützen. Die Maßnahme erfolgte aufgrund der aktuellen Hochwasserlage. Behörden melden bisher keine kritischen Schäden.

In Brandenburg wurden kürzlich 25 Biber am Oderdeich getötet, um die Stabilität der Hochwasserschutzanlagen zu gewährleisten. Diese Maßnahme hat eine Debatte über den Konflikt zwischen Hochwasserschutz und Artenschutz ausgelöst.

Biber, die größten Nagetiere Europas, können bis zu 30 kg schwer und 1,3 m lang werden. Sie spielen eine wichtige Rolle in der Ökosystemgestaltung, können aber auch Konflikte mit menschlicher Infrastruktur verursachen. In diesem Fall graben die Tiere bei Hochwasser Schutz suchend tiefe Löcher in die Deiche, was deren Sicherheit beeinträchtigen kann.

Der Landkreis Märkisch-Oderland hat aufgrund der aktuellen Hochwasserlage die Alarmstufe 3 von 4 für zwei südöstliche Abschnitte des Oderbruchs ausgerufen. Dies betrifft eine Strecke von etwa 33 Kilometern und die Gemeinden Lebus und Golzow. Deichläufer patrouillieren zum Schutz der Hochwasserdeiche und achten besonders auf mögliche Biberschäden.

Trotz der Tötung der Biber betonen die Behörden, dass die bisher gemeldeten Schäden unproblematisch seien. Tausende Sandsäcke wurden vorsorglich bereitgestellt, aber bislang gibt es keine Überschwemmungen.

Es ist wichtig zu beachten, dass Biber in Deutschland seit 2000 einen strengen Schutzstatus genießen. Sie waren in Europa fast ausgerottet, erholen sich aber wieder. Diese Tiere haben faszinierende Eigenschaften: Sie können bis zu 15 Minuten unter Wasser bleiben, haben ein wasserdichtes Fell mit bis zu 23.000 Haaren pro Quadratzentimeter und ihre Zähne wachsen lebenslang nach.

Die Situation in Brandenburg verdeutlicht den komplexen Balanceakt zwischen Naturschutz und Sicherheitsmaßnahmen. Während Biber wichtige Ökosystemdienstleistungen erbringen, können ihre Aktivitäten in bestimmten Situationen auch Risiken bergen. Es bleibt abzuwarten, wie dieser Konflikt in Zukunft gelöst werden kann, um sowohl den Hochwasserschutz als auch den Artenschutz zu gewährleisten.

Eric Beike