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Berlins Wahrzeichen und ihre humorvollen Spitznamen

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Entdecken Sie die witzigen Bezeichnungen für Berlins berühmte Sehenswürdigkeiten. Von der "Goldelse" bis zur "Bundeswaschmaschine" - erfahren Sie die Geschichten hinter den Spitznamen.

In der deutschen Hauptstadt haben sich im Laufe der Zeit humorvolle Spitznamen für bekannte Sehenswürdigkeiten etabliert. Diese Bezeichnungen spiegeln nicht nur den berühmten Berliner Witz wider, sondern erzählen auch interessante Geschichten über die Stadt und ihre Wahrzeichen.

Die Siegessäule, eines der bekanntesten Symbole Berlins, trägt den liebevollen Spitznamen "Goldelse". Dieses imposante Monument wurde zwischen 1864 und 1873 errichtet und ist insgesamt 66,89 Meter hoch. Interessanterweise entstand der Name "Goldelse" bereits kurz nach der Fertigstellung des Denkmals. Er wurde von einem damals populären Fortsetzungsroman inspiriert, der eine junge Frau mit wallendem blonden Haar beschrieb. Die Siegesgöttin Victoria auf der Säule, die erstaunliche 35 Tonnen wiegt, erhielt so einen weniger martialischen Beinamen.

Das Bundeskanzleramt, seit 2001 Sitz der deutschen Regierungschefs, wird oft als "Bundeswaschmaschine" bezeichnet. Mit einer beeindruckenden Nutzfläche von über 25.000 Quadratmetern ist es das größte Regierungsgebäude der Welt. Der Spitzname entstand aufgrund der modernen, kastenförmigen Architektur mit einem großen runden Fenster, das an eine Waschmaschine erinnert. Das Gebäude beherbergt über 370 Büros, 13 Wintergärten und sogar einen Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach.

Ein weiteres Wahrzeichen mit einem ungewöhnlichen Namen ist die Berliner Ringbahn, liebevoll "Hundekopf" genannt. Diese S-Bahn-Linie, die täglich von über 400.000 Fahrgästen genutzt wird, umrundet Berlin in einer Form, die tatsächlich an einen stilisierten Hundekopf erinnert. Die Ringbahn hat eine bewegte Geschichte: Ursprünglich diente sie dem Transport von Verwundeten im Deutsch-Französischen Krieg, wurde später zur wichtigsten Verkehrsader der Stadt und war während der deutschen Teilung unterbrochen. Erst 2001 wurde der Ring wieder vollständig geschlossen.

Die Quadriga auf dem Brandenburger Tor trägt den Spitznamen "Retourkutsche". Diese Bezeichnung hat einen historischen Hintergrund: Napoleon ließ die Bronzeplastik 1806 nach Paris bringen, von wo sie 1814 triumphierend nach Berlin zurückkehrte. Die von Johann Gottfried Schadow geschaffene Quadriga ist 5 Meter hoch, 6 Meter breit und blickt heute nach Osten, während sie ursprünglich nach Westen ausgerichtet war.

Diese humorvollen Bezeichnungen sind nicht nur bei Touristen beliebt, sondern haben sich auch im Berliner Volksmund fest etabliert. Sie verleihen den historischen Monumenten eine persönliche Note und machen die Geschichte der Stadt auf eine charmante Weise greifbar.

"Wat'n det? Ick seh' keene Waschmaschine, ick seh' nur'n Elefantenklo!"

Berliner Volksmund

Die Spitznamen der Berliner Wahrzeichen zeigen, wie Humor und Geschichte in der deutschen Hauptstadt Hand in Hand gehen. Sie sind ein lebendiges Zeugnis für die einzigartige Kultur und den Charme dieser faszinierenden Metropole.

Eric Beike

Politik