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Ampel ringt um Corona-Aufarbeitung: Einigung in Sicht?

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Die Koalition diskutiert weiter über die Methode zur Aufarbeitung der Corona-Politik. Während die FDP eine Enquete-Kommission fordert, bevorzugt die SPD einen Bürgerrat. Die Grünen drängen auf einen schnellen Beginn.

Die Ampelkoalition bemüht sich weiterhin um eine Einigung zur Aufarbeitung der Corona-Politik, fast vier Jahre nach Beginn der Pandemie in Deutschland. Andrew Ullmann, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP, betont die Notwendigkeit einer "transparenten, gründlichen und umfassenden Analyse der Corona-Maßnahmen". Er warnt vor den Folgen einer ausbleibenden gesellschaftlichen Heilung.

Die FDP plädiert für eine Enquete-Kommission, die vom Bundestag eingesetzt würde und aus Abgeordneten sowie Experten bestünde. Ullmann sieht darin die einzige zielführende Option für eine sachliche Aufarbeitung unter Berücksichtigung der politischen Verantwortung.

Die SPD hingegen lehnt eine solche Kommission ab. Marianne Schieder, Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, argumentiert für einen Bürgerrat: "Die Corona-Aufarbeitung darf kein Tribunal gegen einzelne Minister werden." Sie betont die Notwendigkeit einer nüchternen Untersuchung der damaligen Entscheidungen.

Die Grünen drängen auf einen schnellen Beginn der Aufarbeitung. Maria Klein-Schmeink, Fraktionsvize der Grünen, warnt: "Wenn es jetzt nicht gelingt, ist das Zeitfenster für diese Legislaturperiode verstrichen." Die Partei zeigt sich flexibel bezüglich der Methode und hat sowohl einen Bürgerrat als auch eine Bund-Länder-Enquete befürwortet.

Unterdessen hat das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) einen Antrag für einen Corona-Untersuchungsausschuss im Bundestag eingebracht. Dieser hat jedoch aufgrund der geringen Abgeordnetenzahl des BSW und der AfD kaum Chancen auf Erfolg.

Die Ampelkoalition plant weitere interne Diskussionen zur Corona-Aufarbeitung in dieser Woche. Trotz der Differenzen zeigen sich die Fraktionen optimistisch, eine Lösung zu finden.

Es ist wichtig zu beachten, dass die COVID-19-Pandemie in Deutschland tiefgreifende Auswirkungen hatte. Seit dem ersten bestätigten Fall am 27. Januar 2020 gab es bis September 2024 über 38 Millionen bestätigte Fälle. Die Bundesregierung ergriff zahlreiche Maßnahmen, darunter Lockdowns, die Einführung der Corona-Warn-App am 16. Juni 2020 und den Start der Impfkampagne am 26. Dezember 2020. Bis September 2024 wurden in Deutschland über 190 Millionen Impfdosen verabreicht.

Die Aufarbeitung dieser einschneidenden Zeit ist von großer Bedeutung für die Gesellschaft und die zukünftige Pandemievorsorge. Es bleibt abzuwarten, welche Form diese Aufarbeitung letztendlich annehmen wird.

Johanna Walter

Politik