Umstrittener Nikolausbrauch auf Borkum: Wenn Tradition zur Gewaltdebatte wird

Ein alter Nikolausbrauch auf der Insel Borkum steht wegen gewalttätiger Übergriffe auf Frauen in der Kritik. Der Veranstalterverein verspricht nach medialer Aufmerksamkeit Änderungen

29. November 2024 , 21:27  •  60 ansichten

Umstrittener Nikolausbrauch auf Borkum: Wenn Tradition zur Gewaltdebatte wird

Der jahrhundertealte Nikolaus-Brauch “Klaasohm“ auf der nord-deutschen Insel Borkum (der am 6ten Dezember stattfindet) sorgt für heftige Diskussionen

Medienberichte zeigen beunruhigende Szenen vom letzten Jahr: Männer in Schafsfell-Kostümen und Masken – die sogenannten Klaasohms – jagen Frauen durch die Straßen und schlagen sie mit Kuhhörnern. Die Tradition die von den Borkumer Jungens von 1830 organisiert wird steht nun unter starker Kritik

Es ist erschreckend zu sehen wie tief die Unterdrückung von Frauen noch verankert ist

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Der Ablauf des umstrittenen Brauchs beinhaltet folgende Elemente:

  • Männer in Schafsfellen Masken und Vogelfedern
  • Ein als “Wievke“ verkleideter männlicher Begleiter
  • Ritual-Kämpfe in einer geschlossenen Halle
  • Verteilung von Honig-Kuchen an Kinder

Die niedersächsische Staatssekretärin Christine Arbogast betont: “Tradition ist wichtig aber niemand darf sich bedroht fühlen.“ Der Veranstalter-Verein hat sich mittlerweile von Gewalt distanziert und plant Änderungen – während Bürgermeister Jürgen Akkermann die kritische Berichterstattung als un-seriös bezeichnet

Die Polizei Leer/Emden kündigt verstärkte Kontrollen an; jeder Übergriff soll streng verfolgt werden. Der Brauch der angeblich auf heimkehrende Walfänger zurückgeht muss sich nun neu definieren